Große Dachanlagen erzeugen gerade um die Mittagszeit Überschüsse. Mit einem Speicher kann man den konkurrenzlos günstigen, selbst erzeugten Solarstrom auch noch abends oder nachts verbrauchen. Bis vor Kurzem hieß es noch, dass Hausspeicher an der Schwelle zur Wirtschaftlichkeit stehen. Zuletzt sind die Kosten jedoch weiter gesunken.
Gerade im Bereich der PV-Dachanlagen ist die Versorgung mit selbst-erzeugten Solarstrom besonders attraktiv. Die üblichen Strombezugskosten (zu einem großen Teil bestehend aus Steuern, Abgaben und Umlagen) sind hoch; dagegen fallen die Stromerzeugungskosten von eigenem Sonnenstrom gering aus.
Eine Batterie, die den selbsterzeugten PV-Strom zwischenspeichert, kann zur Ausschöpfung der eigenen Stromerzeugung noch einiges beitragen. Sie speichert Überschüsse und liefert dann Strom, wenn z.B. die PV-Anlage keine (ausreichende) Leistung liefert. So wird der Eigenverbrauch deutlich gesteigert.
Wirtschaftlichkeit:[1]
- empfohlene Speicherkapazität: pro kWp der PV-Anlage weniger als 1 kWp Speicherkapazität, z.B. 10 kWh in Kombination mit einer 15 kWp-PV-Anlage)
- Kosten: ca. 600,- – 800,- Euro/kWh Speicherkapazität
- Amortisiert sich nach ca. 15 Jahren, bei steigenden Strompreisen entsprechend schneller.
Das Umweltbundesamt[2] ist da eher vorsichtig und verweist auf:
Kosten: sind im Bereich Batteriespeichern nicht gerade gering. Dazu fällt die Lebensdauer kürzer aus, als z.B. bei Solarmodulen. Und Strompreissteigerungen würden Batteriespeicher zwar zur rentableren Variante machen, aber wir wissen nicht, ob die prophezeiten Preissteigerungen auch wirklich eintreten.
Ressourcen-Aufwand: der ist bei der Herstellung so groß, dass es wenig zusätzlichen Nutzen gibt.
Energiewende und öffentliches Netz: Ja, Batteriespeicher steigern den Eigenverbrauch des PV-Anlagenbetreibers. Aber wenn der selbsterzeugte Solarstrom ins öffentliche Netz eingespeist wird, hat das zwei sehr wesentliche und durchaus wünschenswerte Folgen: zum einen kann der Strom kurzfristig ausgleichend wirken, wenn Strombedarf im Netz besteht. Und zum anderen, noch viel wichtiger: Je mehr Solarstrom ins öffentliche Netz eingespeist wird, desto eher werden die fossilen Energiequellen verdrängt. Und das ist gut.
Dem widersprechend kamen bereits 2016 Stimmen aus der Forschung,
die dezentrale Batteriespeicher für einen wichtigen Baustein der Energiewende in Deutschland hielten. Innovationen, so wurde gesagt, könnten nur dann erreicht werden, wenn neue Technologien in der Praxis angewandt würden. Und Solarstromspeicher seien ein zentrales Puzzlestück zum Gelingen der Energiewende.[3] – Es gilt also abzuwägen.
Quellen und weitere Informationen:
- https://www.techstage.de/ratgeber/stromspeicher-test-die-besten-batterien-fur-photovoltaikanlagen/5s6yq7n
- Finanztip Video: Batteriespeicher 2022: Rendite Stromspeicher berechnet
- https://www.dgs.de/news/en-detail/141218-stromspeicher-inspektion-wie-effizient-sind-batteriespeicher/
[1] Zahlen nach Finanztip Video: Batteriespeicher 2022: Rendite Stromspeicher berechnet
[2] https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/photovoltaik#eigenverbrauch-und-batteriespeicher
[3] https://www.unendlich-viel-energie.de/erneuerbare-energie/sonne/photovoltaik/batteriespeicher-leisten-beitrag-zur-systemstabilitaet